Das war die Produktion 2024«Alles im Garten»
Edward Albee’s Stück reiht sich in seine Reihe klassischer englischer Komödien. Sie wurde von Alissa und Martin Walser ins Deutsche übersetzt und erfreute schon auf zahlreichen Bühnen das Publikum. Eine Einfamilienhaussiedlung im urbanen Gürtel einer Stadt mit schön angelegten Gärten und einer etwas langweiligen Architektur. Hier wohnen Emma und Richard und mühen sich tagtäglich mit den Finanzen ab, da der Traum vom eigenen Haus sie doch stark belastet. Emma findet die täglichen Freuden in ihrem Garten, während Richard nur widerwillig die notwendige Gartenarbeit verrichtet. Emma möchte das verändern und sucht nach weiteren finanziellen Quellen, die es ihnen ermöglichen, mit den Freunden aus der Nachbarschaft gleich zu ziehen. Dabei wird sogar das Sammeln von Punkten auf Zigarettenpackungen zu einer notwendigen Tätigkeit, obwohl die Qualität der Zigaretten kaum zu ertragen ist. Emma möchte unbedingt einer bezahlten Arbeit nachgehen, um den finanziellen Spielrahmen zu erweitern, was Richard strikte ablehnt, da seine Frau nur für die Tochter und das Haus da sein soll. Die Tochter, im besten Rebellenalter, erhält in einem teureren Privatinstitut die notwendige Schul- und Lebensreife. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Ein etwas zwielichtiger aber vermögender älterer Herr gesellt sich zum Freundeskreis, findet an Emma gefallen und erfährt von den finanziellen Bedürfnissen seines etwas vertrocknetem Freundespaar. Nun ergibt sich für Emma plötzlich eine wie aus dem Nichts auftretende Möglichkeit, den finanziellen Rahmen zu erweitern, da zeigt sich aber schon das nächste Problem: wie sage ich es meinem Manne. Sie ist einfallsreich und lässt das verdiente Geld per Postbote ihrem Gatten überbringen. Das löst Verwirrung aus und nun kommt auch noch der so geliebte Teenager vom Institut nach Haus und mischt immer mehr die schon gespannte Atmosphäre auf. Doch der unverhoffte und nicht erklärbare Geldsegen lässt die Herzen höherschlagen und man lädt befreundete Ehepaare, denen es schon lange angeblich finanziell besser geht, zu einer üppigen Gartenparty ein. Dass die Ursache der finanziellen Besserstellung bei allen befreundeten Ehepaaren die gleiche Grundlage hat, führt den entnervten Ehemann beinahe zur Verzweiflung und lässt die Party rasant ihrem Höhepunkt entgegen gleiten. Mit einem grossen Knall und weitreichendem Kollateralschaden endet die Party und was bleibt ist die alte Weisheit: Geld macht nicht glücklicher, aber es bewegt immer unseren Alltag.
Ruth Feubli-Walker, Regie
Ruth Feubli-Walker ist 1954 geboren und wuchs in Erstfeld UR auf. Neben Familie, Beruf und Politik widmete sie sich intensiv dem Theater. Zum Volkstheater kam sie 1977 als Spielerin und ab 1992 wechselte sie in die Regiearbeit. Die Kurse beim ZSV (Zentralverband Schweizer Volkstheater) und die über 40 Jahre in der Theaterwelt haben sie geprägt und immer wieder neu inspiriert. Mit Franz-Xaver Nager, Stefan Camenzind, Urs Kündig und Felix Schenker wirkte sie in verschiedenen Grossprojekten mit. Bei den Freilichtspielen „D Gotthardpost“, „Göschenen am Meer“ und bei den Fasnachtsspielen „Was ächt Schwyz“ und «Miini Fasnacht, Diini Fasnacht» sowie beim „Föhnsturm“ und „am Franz ä Chranz“ bei der Bühne 66 engagierte sie sich als Regieassistentin. Im Jahr 2022 führte sie das erste mal Regie und inszenierte das Stück „Giulias Verschwinden“.
Medienpartnerschaft Bote der Urschweiz
Der Verein Bühne 66 ist Mitglied beim Zentralverband Schweizer Volkstheater (ZSV) sowie dem Regionalverband Zentralschweizer Volkstheater (RZV)